Charles Hoskinson: Bitcoin kann nicht Reservewährung der Welt werden

Courtesy of Charles Hoskinson's Twitter

Cardano-Gründer Charles Hoskinson hält Bitcoin für eine Weltwährung, allerdings mit den großen Nachteilen Ihrer Zentralisierung und ihres hohen Energieverbrauchs.
Er glaubt, Cardano könne beim Verdrängen des Dollars im Mittelpunkt stehen, doch der Prozess werde Zeit brauchen.

Bitcoin wurde für seine vielen Möglichkeiten gelobt, darunter die Schaffung von Freiheit, die Absicherung gegen Inflation und die Entwicklung zu einer Weltreservewährung. Der Gründer von Cardano (ADA) und Chef von Input Output Hong Kong (IOHK), Charles Hoskinson, ist jedoch der Meinung, dass bestimmte Schwächen Bitcoin davon abhalten werden, die Reservewährung der Welt zu sein.

In einem kürzlichen Interview auf dem YouTube-Kanal Crypto Jebb sprach Hoskinson über „dystopische Regierungssysteme, Blockchain-Lösungen für Erstere und Führungsprinzipien, um in der Kryptowirtschaft erfolgreich zu sein“. Er stellte die Fähigkeit von Bitcoin in Frage, eine Weltreservewährung zu werden, und sagte, dass der steigende Energieverbrauch zu einer Zentralisierung führe – was dem Kern des Blockchain-Ethos widerspreche. Er ist der Meinung, dass es keinen Grund für eine Kryptowährung gibt, einen energieintensiven Prozess zu verwenden, wenn es bessere Alternativen gibt.

Cardano – die bessere Weltreservewährung?

Der Proof-of-Work-Algorithmus (PoW) von Bitcoin verbraucht erheblich mehr Energie als der Proof-of-Stake-Algorithmus Netzwerk (PoS). Manche Forscher sind der Meinung, der PoS-Algotithmus verbrauche 99,99 Prozent weniger. Das, und die weltweiten Umweltziele, insbesondere die Senkung des Energieverbrauchs, sind die Gründe, warum Ethereum mit „The Merge“ auf PoS umsteigen will. Und obwohl das Bitcoin-Mining in letzter Zeit angeblich umweltfreundlicher geworden ist, ist sein Energiehunger für viele immer noch ein Grund zur Sorge.

Hoskinson teilt auch nicht die Ansicht, dass Knappheit hoher Produktionskosten entstehe. Vielmehr sieht er die Ursachen der Knappheit als Produkt der Geldpolitik, die mit einem Asset gemacht und in seinem Nutzen.

„Wenn man Gemälde herstellt, von denen man das eine mit der Hand und das andere mit der Maschine malen kann, und beide gleich aussehen und die Nachfrage für beide gleich ist, dann ist der Aufwand für das eine tausendmal größer als für das andere.“

Nach Ansicht des Entwicklers erfordert ein geeigneter digitaler Standard Smart-Contracts, Metadatenstandards und Systeme mit hohem Durchsatz und Millionen Transaktionen pro Sekunde. Bitcoin stosse dabei an gewisse Grenzen, sagt er, aber er habe sicherlich das Potenzial, sich weiterzuentwickeln.

Verdrängung des Dollars durch Kryptowährungen

Es sei „nicht unmöglich“, sagt er weiter, dass Kryptowährungen wie seine eigene Schöpfung Cardano, die Weltreservewährung werden. Aber welcher Kryptowährung auch immer diese Rolle übernehmen wird, Krypto-Milliardär Hoskinson ist der Meinung, dass eine „Entdollarisierung“ unvermeidlich sei.

„Es wird einfach darauf ankommen, was die Nationalstaaten glauben, dass sie brauchen.“

Der Grund für die Entdollarisierung ist die steigende Staatsverschuldung der USA, die die Menschen dazu bringt, sich alternativen Geldstandards zuzuwenden. Nach Angaben von USDebtClock.org beläuft sich die Staatsverschuldung der USA derzeit auf 30 Billionen Dollar. Prognosen zufolge wird dieser Wert bis 2029 auf 89 Billionen Dollar ansteigen, was das Wirtschaftswachstum des Landes erheblich bremsen würde.

Doch Hoskinson erwartet nicht, dass ein solches Ereignis über Nacht eintreten wird.

„Es wird nicht wie ein Lichtschalter sein, bei dem wir plötzlich den Dollar los sind, es wird eher wie ein Segelflugzeug sein.“